Die Lebensmittelbranche bleibt mit Blick auf den weltweit steigenden Nahrungsbedarf eine verlässliche Konstante mit Wachstumspotenzial für die Ventilbranche – trotz mancher Konjunkturdelle. Aktuell zeigt die Kurve auch in Deutschland wieder nach oben. So gab es ein Umsatzplus im Januar und einen verbesserten ifo-Geschäftsklimaindex, wie der Konjunkturreport Ernährungsindustrie 04/24 der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) nun berichtet.
Die deutsche Ernährungsindustrie konnte im Januar 2024 ein preisbereinigtes Plus von 2,6 Prozent beim Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat erreichen. Während im Inland der Absatz bei lediglich plus 0,7 Prozent lag, stieg der Absatz beim Auslandsgeschäft laut BVE mit plus 5,8 Prozent zum Vorjahresmonat deutlicher.
Umsatzplus im Inland und Ausland In nominalen Zahlen ausgedrückt betrug der Umsatz der Lebensmittelhersteller insgesamt 18,6 Milliarden Euro. „Bei den Herstellern stieg damit das Vorjahresergebnis nominal um 2,1 Prozent“, heißt es im Konjunkturreport Ernährungsindustrie 04/24. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 11,6 Milliarden Euro, was ein Plus beim Vorjahresergebnis von nominal 0,5 Prozent bedeutet.
Das nominale Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 7,0 Milliarden Euro und stieg damit nominal um 4,9 Prozent. Die Ausfuhrpreise sanken dabei um 0,9 Prozent, während die Erzeugerpreise im Inland um 0,2 Prozent zum Vorjahresmonat zurückgingen. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank dabei zum Vorjahresmonat mit 1,3 Prozent.
Wechselbad der Gefühle bei den Erzeugerpreisen
Im Januar stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sanken die Preise – auch aufgrund des Basiseffektes – um 7,7 Prozent, während diese im Vergleich zum „Vorkrisenniveau“ im Januar 2024 noch immer mehr als 33 Prozent höher lagen. „Vor ca. einem Jahr erreichten die Preise hier ihren Hochpunkt“, berichtet der Konjunkturreport Ernährungsindustrie 04/24. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung stiegen dabei im Januar verglichen mit dem Vormonat um 2,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese bei minus 3,0 Prozent.
Laut Statistischem Bundesamt stiegen bei den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte im Februar die Preise für Erdgas (verflüssigt oder gasförmig) zum Vormonat um 4,6 Prozent und für Erdöl um 4,5 Prozent. Bei Braunkohle sanken diese um 8,9 Prozent. Während die Preise zum Vorjahr zum Zeitpunkt der „Energiekrise“ deutlich nachgaben, steht der Preis für Erdgas noch immer mehr als 187 Prozent über dem Niveau vom Februar 2021. Der Preis für Erdöl liegt gut 53 Prozent über dem Vorkrisenniveau und für Braunkohle gut 33 Prozent über dem Niveau vom Februar 2021.
Geschäftsklima: Aufhellung der Stimmung
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. „Die Sorgen vor einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation belasteten die Stimmung sehr lange in der Ernährungsindustrie. Die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex zeigten für den März wiederum eine deutliche Aufhellung der Stimmung“, erklärt der BVE. Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnete einen Zuwachs von 13,8 Punkten und steht mit 103,5 Punkten erstmalig seit Juni 2023 wieder über der neutralen Marke von 100. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verbesserte sich mit plus 26,8 Punkten deutlich und steht nun bei 106,6 Punkten. Die Geschäftserwartung (für die nächsten 6 Monate) konnte ebenfalls leicht zulegen und steht nun bei 100,4 Punkten.
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. „Die Verbraucherstimmung befindet sich seit längerem auf einem tiefen Niveau mit wenig eindeutigen Tendenzen“, so der BVE. Der Konsumklimaindex stieg im März 2024 im Vergleich zum Vormonat um 0,68 Punkte und steht nun bei minus 28,8 Zählern. Die GfK-Konsumforscher prognostizieren für April einen weiteren leichten Zuwachs ihres Barometers um 1,4 Punkte auf minus 27,4 Punkte.
Effiziente und aseptische Armaturen für die Nahrungsmittelindustrie
Der sich wieder aufhellende Konjunkturhimmel stimmt auch die Armaturenbranche positiv. Sie ist bereit, den auch weltweit wachsenden Lebensmittelmarkt mit ihren Komponenten zu bedienen. Wissend, dass der Markt anspruchsvoll ist. So ist beispielsweise perfekte Hygiene die Geschäftsgrundlage der Lebensmittelindustrie. Hygienische Stellventile müssen höchste Anforderungen genügen.
Sie ermöglichen keimarme und sterile Prozesse. Verwendet werden etwa aseptische Membran- und Sitzventile für den mediumberührenden Hauptprozess und Membran-, Sitz-, Schrägsitz-, Kugel-, Klappen- oder Drehkegelventile für die Anlagenversorgung. Hinzu kommen beispielsweise elektrische, pneumatische und handbetätigte Antriebe in kompakter Bauweise und aus verschiedenen Werkstoffen. Im Bereich der Hygienic- oder Clean-Service-Anwendungen werden besonders hohe Anforderungen an die Reinigbarkeit und damit an die totraumfreie Konstruktion von Ausrüstungsteilen gelegt.
Aber auch wenn die Herausforderungen also vielfältig sind und die Anforderungen weiter steigen, ist die Nahrungsmittelindustrie lukrativ. Mit Investitionen in die Entwicklung von effizienten und aseptischen Armaturen können wachsende Märkte abgeschöpft werden.
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