Vor allem das Auslandsgeschäft war jedoch deutlich rückläufig. Der Auslandsumsatz ging im vergangenen Jahr um 4 Prozent zurück. Hier erwies sich insbesondere der Euroraum als Wachstumsbremse. Der Absatz schrumpfte um 6 Prozent. Im Inland dagegen legte der Umsatz zeitgleich um 6 Prozent zu.
„Infolge des sehr guten Jahresbeginns und des stabilen Inlandsmarktes sind die deutschen Hersteller von Industriearmaturen gut durch die Krise gekommen“, kommentiert Wolfgang Burchard, Geschäftsführer des VDMA Armaturen, die Lage. Die breit gefächerte Abnehmerstruktur der Branche erwies sich dabei einmal mehr als Vorteil. „Selbstverständlich war auch unsere Branche vor dem internationalen Lockdown und den Folgen des weltweiten Wirtschaftseinbruchs nicht gefeit. Aber in einigen Fällen“, so Burchard, „konnten Verluste – beispielsweise im Öl- und Gasgeschäft – durch Zugewinne in anderen Bereichen wie in der Pharma- oder Nahrungsmittelindustrie ausgeglichen werden.“
Inlandsumsatz steigt in allen Segmenten
Dank einer stabilen Inlandsnachfrage erzielte die Branche im Inland im vergangenen Jahr in allen Segmenten ein Umsatzplus. Anders sah es jedoch beim Auslandsumsatz aus, der durchweg rückläufig war. Bei Absperrarmaturen konnte das Minus im Auslandsgeschäft nicht durch das Plus im Inland ausgeglichen werden, so dass der Umsatz insgesamt um 2 Prozent zurück ging. Der Umsatz bei Regel- sowie Sicherheits- und Überwachungsarmaturen wuchs dagegen noch um 3 Prozent beziehungsweise 1 Prozent.
Geringere Exporte
Im Jahr 2020 exportierten die deutschen Industriearmaturenhersteller Waren im Wert von rund 4,1 Milliarden Euro ins Ausland. Das entspricht einem Rückgang von 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Das Geschäft mit dem wichtigsten Handelspartner China hatte sich nach einer kräftigen Delle zum Jahresauftakt wieder etwas belebt und lag nur leicht (minus 2,1 Prozent) unter dem sehr guten Vorjahresniveau. Insgesamt wurden Armaturen im Wert von 557,3 Millionen Euro in die Volksrepublik geliefert. Die Lieferungen in das zweitwichtigste Abnehmerland USA brachen um 16,6 Prozent auf 363,0 Millionen Euro ein. Nach Frankreich gingen ebenfalls deutlich weniger Armaturen als im Vorjahr (minus 11,9 Prozent). Das Land behauptete trotzdem Platz drei der wichtigsten Absatzmärkte mit einem Abnahmevolumen von 216,1 Millionen Euro.
Positiv ragten unter den wichtigsten Abnehmerländern nur die Schweiz und Russland heraus. Die Exporte nach Russland stiegen um 4,4 Prozent auf 143,6 Millionen Euro und in die Schweiz wurden 0,6 Prozent mehr Armaturen (146,1 Millionen Euro) geliefert.
Leichter Umsatzrückgang für 2021 erwartet
Aktuell spricht Vieles für ein Wiederanziehen der Weltkonjunktur im laufenden Jahr und damit auch für eine Belebung des Armaturengeschäfts, so der Verband weiter. Die Erholung der Weltkonjunktur wird aber vermutlich länger dauern als ursprünglich gedacht. Wichtige Abnehmer wie die Chemieindustrie und der Schiffbau kehren sukzessive auf einen Wachstumspfad zurück. Die Öl- und Gasbranche hingegen ist bis auf Weiteres durch niedrige Ölpreise und eine eingebrochene Nachfrage der Luftfahrtbranche ausgebremst. „Vor diesem Hintergrund rechnen wir aktuell mit einem leichten Umsatzrückgang von 1 Prozent für 2021“, fasst Wolfgang Burchard zusammen.