Einen Nukleus für die Erzeugung, den Transport und die Verteilung von grünem Wasserstoff wollen RWE und badenova am Hochrhein gemeinsaufbauen. „Mit der geplanten Elektrolyse-Anlage am RADAG-Laufwasserkraftwerk Albbruck können wir hier ab Ende 2026 grünen Wasserstoff in nennenswerten Mengen bereitstellen“, erklärt Sopna Sury, COO Hydrogen RWE Generation. Der grüne Strom dafür wird aus Erneuerbaren Quellen der Region kommen. Mit dem Projekt unterstützt RWE Industrie- und Verkehrskunden am Hochrhein dabei, ihre Prozesse auf grünen Wasserstoff umzustellen und so ihre Klimaziele zu erreichen.
RWE plant, in Albbruck neben dem Laufwasserkraftwerk der RADAG eine Elektrolyse-Anlage mit 50 Megawatt Leistung zu errichten. Diese soll mit grünem Strom aus der Region jährlich bis zu 8.000 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Der bei der Elektrolyse in Albbruck entstehende Sauerstoff sowie die Prozesswärme sollen im geplanten Gesundheitspark des Kreises, im neuen Quartier auf dem Areal der früheren Papierfabrik Albbruck (PFA) sowie im benachbarten Verbandsklärwerk genutzt werden.
Parallel dazu plant die badenova Infrastrukturtochter badenovaNETZE den Neubau einer Wasserstoffleitung von Waldshut bis Albbruck, um Industrie- und Verkehrskunden auf beiden Seiten des Hochrheins zu erreichen. Eine Initiative, um den hiesigen Wirtschaftsstandort für die Industrie attraktiv zu halten, da der Anschluss an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz, den sogenannten European Hydrogen Backbone, erst in der letzten Ausbaustufe ca. 2040 vorgesehen ist. Die neue Trasse soll das Rückgrat der zukünftigen Wasserstoffversorgung entlang des Hochrheins bilden und gleichzeitig die Anbindung von Baden-Württemberg an die europäische und nationale Wasserstoff-Infrastruktur ermöglichen. Die dafür initiierte Machbarkeitsstudie steht kurz vor dem Abschluss, um dann den Bau bis voraussichtlich 2025 umzusetzen.
Ausgehend von dem rund 8,5 km langen Leitungsabschnitt von Waldshut bis Albbruck ist ein Ausbau der Infrastruktur am Hochrhein in westlicher und östlicher Richtung möglich und aktuell in Prüfung, um die Wasserstoff-Pipeline bis ins Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich zu verlängern.