Das Streben nach Nachhaltigkeit prägt die Anlagen- und Maschinenentwicklungen der Getränke- und Lebensmittelbranche. Der Umwelt zuliebe, aber auch mit Blick auf andere Hersteller. Nur wer effiziente Anlagen herstellt oder sie als Anwender nutzt, kann im herausfordernden Wettbewerb bestehen.
So arbeitet beispielsweise Krones kontinuierlich daran, seine Produkte und Lösungen besonders in puncto Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Ein Beispiel: „Dem Krones-Team ist es nun gelungen, den Bierfüller Modulfill HES in Hinblick auf Flexibilität, Nachhaltigkeit und Maschinen-Output auf das nächste Level zu heben“, erklärt das Unternehmen selbstbewusst.
Zum ersten Mal kombiniert Krones das überarbeitete HES-Füllventil mit einer trockenlaufenden Vakuumpumpe, „um die Vorteile beider Systeme im Zusammenspiel optimal zur Geltung zu bringen“, erläutert der Produzent von Anlagen zur Herstellung, Abfüllung und Verpackung von Getränken und flüssigen Nahrungsmitteln. Eine neu konzipierte Anordnung der einzelnen Funktionen im Füllventil führe zu optimierten Strömungsverhältnissen. Kombiniert mit den „tieferen“ Vakuumwerten im Abfüllprozess schaffe es der Modulfill HES, in der konventionellen Bierabfüllung „gänzlich neue Maßstäbe hinsichtlich Sauerstoffaufnahme beziehungsweise CO2-Verbrauch zu setzen“.
Für einen weiteren Pluspunkt beim Thema Produktqualität sorgt bei Krones das intelligente Prozessgas-Regelungssystem. Ein Sensor misst den Restsauerstoff im Gasraum des Füllerkessels und ermöglicht so, die Sauerstoffaufnahme zu überwachen und dynamisch auf das gewünschte Niveau zu regeln.
Digitale Features senken den Bedarf manueller Eingriffe
Bei der Sondenverstellung sowie den CIP-Kappen setzt Krones auf Automatisierungen. Zum einen lassen sich so kompaktere Maschinengrößen bei gleicher Leistung realisieren, die automatische CIP-Kappen enthalten. Krones: „Bei der Reinigung sind die notwendigen Eingriffe auf ein absolutes Minimum reduziert, was die geplanten Stillstände der Maschine deutlich verkürzt und den OEE erhöht.“ Zusätzlich reduzieren sich die Wechselzeiten der Maschine durch den Einsatz der neuesten Generation der Multifunktions-Klammersterne MultiGuide Base.
Ein weiteres digitales Feature ist die automatische Abfülldruck-Regelung. Durch die Inline-Messung der Produkttemperatur im Füllertank und unter Verwendung des CO2-Gehalts (aus Produktsorte) ist es laut Krones möglich, den realen Sättigungsdruck zu berechnen und den Abfülldruck darauf zu regeln. „Dies reduziert die Operator-Eingriffe beim Wiederanfahren der Maschine, um beispielsweise Überschäumen entgegenzuwirken.“
Armaturenbranche zeigt sich entwicklungsstark
Die Armaturenbranche zeigt sich bei der Lebensmittelbranche ebenfalls entwicklungsstark. So hat Alfa Laval sein Sortiment um zwei hygienische Doppelsitzventile erweitert – mit dem Alfa Laval Unique Mixproof CIP und dem Unique Mixproof Process. Damit reagiert das Unternehmen auf die Anforderungen des Marktes. Denn mit diesen beiden vermischungssicheren Ventilen haben Hersteller in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, der Milchwirtschaft sowie von Kosmetik- und Haushaltspflegeprodukten nun „eine kostengünstige Möglichkeit, die Produktsicherheit zu erhöhen und gleichzeitig die Prozesseffizienz und Nachhaltigkeit zu verbessern“, erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung.
Beim Unique Mixproof CIP handelt es sich um ein Ventil mit zwei separaten Ventiltellern, das den Durchfluss von Reinigungsmedien während der CIP-Reinigung (Cleaning-in-Place) „sicher und effizient steuert“, so Alfa Laval.
Für AWH spielen bei neuen Konstruktionen strömungsoptimierte Designs eine große Rolle. „Das ermöglicht, den Energieverbrauch in den Prozessen deutlich zu senken“, erläutert das Unternehmen. So hat AWH beispielsweise den Steuerkopf VMon II entwickelt, der seit neuestem eine weitere Schnittstelle erhalten hat. Es handelt sich hierbei um das IO-Link, „das den Vorteil hat, mehr Informationen von einzelnen Armaturen abzugreifen und zu verwerten. IO-Link verbreitet sich zurzeit stark in der Prozesswelt und macht Platzhirschen wie ASi mächtig Konkurrenz.“ Die optimale Sammlung und Verwertung von Daten unterstützt effektive Prozesse und hilft wiederum, Energie zu sparen.
Ausblick auf das Geschäftsklima der Ernährungsindustrie
Die Ernährungsindustrie ist sehr stark abhängig von Konjunkturdaten, die sich sofort auf das Konsumverhalten auswirken. Laut dem ifo-Geschäftsklimaindex, der ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie ist, belasten die Sorgen vor einem konjunkturellen Rückgang die Stimmung in der Ernährungsindustrie weiterhin. Der Saldo des Geschäftsklimas konnte sich im Oktober leicht erholen, steht mit 94,5 Punkten jedoch weiterhin deutlich unter der neutralen Marke von 100.
„Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verbesserte sich dabei leicht und steht nun mit 100,5 Punkten über der neutralen Marke, während sich die Geschäftserwartung für die nächsten sechs Monate im Gegenzug weiter leicht verschlechterte“, berichtet die BVE (Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie) in ihrem Konjunkturreport: Die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen übersteige dabei die der Hersteller mit positiven Erwartungen nun wieder deutlich: 9,8 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 32,6 von einer Verschlechterung.
Flexibilität bei Prozessen ist wichtiger denn je
Welche Trends sollte die Ernährungsbranche im Blick haben? Beispiel Bierherstellung: „Große Brauereien schaffen sich vermehrt Kleinanlagen an, damit auch kleinere Auflagen gebraut werden können und die Brauerei so flexibler wird“, erklärt etwa der Schweizer Brauerei-Verband. Grundsätzlich müssten die Brauereien sehr flexibel auf Kundenwünsche reagieren können – ein Trend, der wohl mehr oder weniger für die gesamte Lebensmittelbranche gelten dürfte. Und aktuell sieht es laut dem Schweizer Brauerei-Verband danach aus, dass der Markt der alkoholfreien Biere weiterhin wichtiger und bedeutender wird.
In technischer Hinsicht führt auch bei der Ernährungsindustrie kein Weg vorbei an der Digitalisierung. Mit ihr geht maßgeblich die Optimierung von Prozessen einher. Zum einen können Prozesse besser überprüft und direkter angesteuert werden und zum anderen gibt es eine verstärkte Automatisierung. Ein Trend, der erfolgversprechend für die ganz Branche ist.
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