thyssenkrupp Uhde und Johnson Matthey (JM) haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um gemeinsam eine vollständig integrierte Technologie für die CO2-reduzierte Herstellung von Ammoniak anzubieten.
In dem Bestreben, die CO2-Emissionen zu reduzieren, hat sich die Rolle von Ammoniak weiterentwickelt: Von einem unverzichtbaren Bestandteil zur Herstellung von Düngemitteln für die Landwirtschaft hin zu einem dekarbonisierten Energie- und Wasserstoffträger, der einfacher zu speichern und zu transportieren ist als reiner Wasserstoff. Der Transport von emissionsarm produzierten Ammoniak kann die bestehende Infrastruktur nutzen und ist damit eine zentrale Lösung für die Energiewende. In Form von Ammoniak lassen sich große Mengen an Wasserstoff für den Einsatz in der Energie- und Schifffahrtsbranche und in industriellen Wertschöpfungsketten weltweit speichern und transportieren.
Durch ihre Kooperation können thyssenkrupp Uhde und JM gemeinsam den Markt für blaues Ammoniak erschließen, indem sie Technologien anbieten, die das uhde®-Ammoniak-Verfahren und die Wasserstoff-Expertise von JM durch die LCHTM-Technologie kombinieren. „Dies soll die Produktion von blauem Ammoniak mit bis zu 99% CO2-Abscheidung ermöglichen“, erklärt thyssenkrupp Uhde in einer Mitteilung.
thyssenkrupp Uhde hat seit 1928 weltweit mehr als 130 Ammoniakanlagen lizenziert, entwickelt oder gebaut und ist mit dem uhde®-Zweidruckverfahren marktführend bei Anlagen mit mehr als 3.000 Tonnen pro Tag. Die LCH-Technologie von JM, bei der der autotherme Reformer von JM allein oder in Verbindung mit dem gasbeheizten Reformer von JM zum Einsatz kommt, wurde laut thyssenkrupp Uhde für mehrere der weltweit ersten Großprojekte für blauen Wasserstoff ausgewählt. Darunter sind H2Teesside von bp, eine 700-Megawatt-Anlage zur Erzeugung von kohlenstoffarmem Wasserstoff, und das H2H Saltend-Projekt mit Equinor und Linde für eine 600-Megawatt-Anlage zur Erzeugung von emissionsreduziertem Wasserstoff.