Tiefseebohrungen auf dem Prüfstand

BP hat den Start von Tiefseebohrungen im Mittelmeer vor der Küste Libyens verschoben. Der Energie-Konzern strebt nun den Start von Bohrungen auf dem Festland und vor der Küste Libyens für Ende des Jahres an. Ursprünglich war geplant, eine Ölquelle vor Libyen bis Jahresende zu erschließen. Gar nicht erst mitbieten möchte BP bei der Vergabe der Lizenz zur Erkundung von Erdöl und Erdgas vor Grönlands Küste. Kürzlich stoppten Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace Probebohrungen einer Ölplattform der schottischen Bohrfirma Cairn Energy in der Arktis vor Grönland. Es gebe „keinerlei Erfahrungen mit Bohrplattformen im Polarkreis“, erklärt Greenpeace-Energiesprecher Jurrien Westerhof. „Die Katastrophe im Golf hat Probleme sichtbar gemacht, die wir uns nie im Leben vorgestellt haben“, zeigt sich auch Eyvind Vesselbo, Umweltsprecher der rechtsliberalen dänischen Regierungspartei Venstre, skeptisch. Nach dem BP-Desaster im Golf von Mexiko werden auch Probebohrungen in Norwegen immer unwahrscheinlicher. So hält es der Öl- und Energieminister Terje Riis-Johansen für falsch, die seit längerem geplanten Bohrungen vor der Inselgruppe Lofoten in Nordnorwegen zu realisieren.

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