Weltgipfel der chemischen Technik

An der 29. ACHEMA nehmen etwa 3.800 Aussteller aus 50 Ländern in Frankfurt am Main teil. Auf einer Fläche von 134.000 m² zeigen sie vom 11. bis 15. Mai Geräte und Technologien vom Dichtungsring bis zur kompletten Produktionsanlage für die chemische Technik, die Lebensmittel- und Pharmatechnik, die Biotechnologie und die Umwelttechnik. Der Kongress mit mehr als 900 Vorträgen bringt Wissenschaftler und Techniker zusammen, die sich über neue Entwicklungen austauschen, aber auch Verbesserungen für bestehende Verfahren erörtern können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf den nachwachsenden Rohstoffen. Nicht nur als Kraftstoffe, auch als Ausgangsstoffe für die chemische Industrie gewinnen Ölpflanzen, Getreide und Reststoffe wie Holzschnitzel oder Stroh an Bedeutung. In der Sonderschau „Chemie und Biotechnologie nachwachsender Rohstoffe und Energieträger“ zeigen Aussteller ihre Neuheiten auf diesem Gebiet. Aber auch Nanomaterialien, Innovationen in der Analysentechnik oder neue Entwicklungen in der Verfahrenstechnik gehören zu den Kernbereichen der ACHEMA.
Weiteres herausragendes Thema ist die Prozesseffizienz. Der möglichst sparsame Einsatz von Energie und Rohstoffen ist nicht erst seit den Ölpreisrekorden der vergangenen Jahre ein wichtiges Ziel der Verfahrenstechniker und Anlagenbauer, und er betrifft nahezu alle Ausstellungsgruppen der ACHEMA. Die Biotechnologie als Weg zu effizienten Verfahren ist dabei längst in der industriellen Praxis angekommen, wie die zahlreichen Exponate und Vorträge belegen. Die aktuelle Debatte um die grüne Biotechnologie wird in einer der vier Podiumsdiskussionen auf der ACHEMA aufgegriffen. Daran nehmen unter anderem Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und BASF-Vorstand Stefan Marcinowski teil. Aber auch mit der Hochschulreform, Biosafety-Richtlinien und der Energieversorgung der Zukunft beschäftigen sich hochrangige Diskussionsrunden.
Welche Bedeutung die Chemie als Innovationsmotor für viele andere Branchen hat, zeigen unter anderem zwei Plenarvorträge zur Zukunft der Automobilindustrie aus technischer und gesellschaftlicher Sicht und zum Beitrag der Chemie zur Energieversorgung.
Zahlreiche weitere Angebote und eine Reihe von Gast- und Partnerveranstaltungen runden das Programm der ACHEMA ab. Dazu gehören unter anderem eine Jobbörse für Chemiker und Ingenieure sowie mehrere Kooperationsplattformen, bei denen Forschungseinrichtungen und Unternehmen miteinander in Kontakt kommen können. China und Frankreich stehen im Fokus der ACHEMA-worldwide-Wirtschaftsforen.
Die ACHEMA findet alle drei Jahre in Frankfurt am Main statt. Vor drei Jahren beteiligten sich 3.880 Aussteller und 178.000 Besucher an der Messe. Die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. ist Veranstalter der ACHEMA.
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