Um bis 2050 treibhausneutral zu sein, solle laut BEE vor allem vorbeugend auf klimafreundliche Technologien und nicht nachsorgend auf weitaus teurere Technologien zur Abscheidung und/oder Einlagerung von Treibhausgasemissionen gesetzt werden. Der Zubau von Erneuerbare-Energien-Anlagen müsse dynamisiert werden. Nur so lasse sich die Energieversorgung parallel zum Ausstieg aus der konventionellen Erzeugung sichern. Deshalb ist es laut BEE folgerichtig, dass das EEG die Errichtung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien in ein öffentliches Interesse stellt. „Es geht um die Sicherstellung der Energieversorgung im eigenen Land und den Kampf gegen den Klimawandel gleichermaßen. Die Nutzung von Erneuerbaren Energien liegt ohne Zweifel im öffentlichen Interesse“, unterstreicht Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE).
„Erneuerbare Energien sind essentiell“
Die Formulierung im Gesetzentwurf erkenne endlich an, dass sich die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung, der Europäischen Union aber auch des Pariser Klimaabkommens nur erreichen ließen, wenn die Energieversorgung auf erneuerbaren Energiequellen basiere. „Die Nutzung von Erneuerbaren Energien ist essentiell, um den weiteren Anstieg der Temperaturen und des Meeresspiegels zu reduzieren“, so Peter. Das könnte nur gelingen, wenn die Nutzung der erneuerbaren Technologien entsprechend skaliert würde. „Die Erneuerbaren sind CO₂-frei – das ist der springende Punkt, um unser Öko-System zu schützen und eine nachhaltige und regionale Versorgung mit Energie sicherzustellen“, so Peter weiter.
Dynamischer Ausbau notwendig
Der Bundesgesetzgeber nimmt laut dem Verband zudem eine Verknüpfung von öffentlichem Interesse und öffentlicher Sicherheit vor. Dies mache Sinn, denn die Erneuerbaren trügen bereits heute deutlich über 40 Prozent der Stromversorgung, so der BEE. Der Anteil müsse mit dem Atom- und Kohleausstieg steigen. Dafür brauche es einen dynamischen Ausbau von Kapazitäten. „Und um aus den konfliktbehafteten, endlichen Ressourcen auszusteigen, müssen Erneuerbare Energien in allen Sektoren entsprechend gestärkt und ausgebaut werden“, betont Peter. Andernfalls drohe eine unzureichende Sicherung der Energieversorgung. „Die Rolle der Erneuerbaren Energien muss daher als Thema des öffentlichen Interesses bekräftigt werden, auch in Bezug auf die Wärmeversorgung und die Verkehrsträger. Hier stehen die großen Veränderungen zum Ersatz von fossilem Mineralöl und Erdgas noch an.“
Hohe Anforderungen an Armaturen
Nur mit Armaturen läuft’s aber rund bei den benötigten Windkraftanlagen. Installiert werden sie in Turbinen, Umspannplattformen, bei der Onshore-Netzeinspeisung und in Errichterschiffen. Die Armaturen werden konkret in Kühlkreisläufen, Feuerlöschanlagen, Druckerhöhungsanlagen, Reinigungsanlagen sowie zur Behälterfüllung und Meerwasserentnahme eingesetzt. Die Anforderungen sind in rauer Umgebung entsprechend hoch. Bei Onshore- und Offshore-Turbinen dienen die Armaturen vor allem der Regelung und Absperrung in Kühlkreisläufen, Feuerlöschanlagen und in der Meerwasserentnahme. Eingesetzt werden insbesondere Absperrventile – zum Beispiel vor und hinter dem Getriebe, Generator, Transformator, Umrichter, Schaltschrank, Druckbehälter und Wasserbehälter. Hinzu kommen Rückschlagarmaturen hinter dem Wasserbehälter und Druckbehälter.
„Eintrittskarte“ für lukrativen Markt
Auch Armaturen für den Solarbereich müssen hohen Ansprüchen genügen. Da das Wärmeträgeröl hochviskos und giftig ist, sind besondere Designs für Abdichtung und Regelung notwendig. Die in Nassprozessen verwendeten Chemikalien, wie zum Beispiel Flusssäure und Salzsäure, setzen den Komponenten auf Dauer zu. Ein breites Spektrum von Ventilen, Rohrleitungskomponenten sowie Mess- und Regeltechnik wird eingesetzt, da die Prozesse, Prozessmedien sowie die Versorgungs- und Entsorgungssysteme zahlreich sind.
Die Anforderungen an Armaturen in Windkraftanlagen und in der Solartechnologie sind also hoch. Die Armaturenbranche hat aber bereits in den vergangenen Jahren eindrucksvoll gezeigt, dass sie diese zu erfüllen vermag – damit hält sie auch die „Eintrittskarte“ bzw. „Dauerkarte“ in der Hand, um an diesem lukrativen Markt zu bestehen.