Die verabschiedeten Pläne zur Aufstockung der Solarenergie-Ausbauziele seien ein Schritt in die richtige Richtung, bedürften aber dringend weiterer Nachbesserungen und einer schnellen gesetzlichen Konkretisierung, betont der Bundesverband Solarwirtschaft. Andernfalls sei die Versorgungssicherheit mit klimafreundlicher Energie bereits Mitte der zwanziger Jahre ernsthaft in Gefahr. Davor hatte jüngst ein Gutachten von Bonner Marktforschern gewarnt, das im Auftrag vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) und der Innovationsplattform The smarter E Europe erstellt wurde.

Die Bundesregierung strebt an, bis 2030 den Anteil der Solarenergie an der Stromversorgung von derzeit rund 49 Gigawatt (GW) auf 98 GW und damit um rund 17 Prozent zu verdoppeln. „Dieses Etappenziel müssen wir bereits in der Hälfte der Zeit – Mitte der 20er Jahre – erreichen, wenn wir die Klimaziele ernst nehmen“, appelliert Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW an die Politik. Er fordert die Bundesregierung auf, noch im Herbst Marktbarrieren wie den 52 GW-Förderdeckel zu beseitigen und die Ausbauziele im Erneuerbaren-Energien-Gesetz entsprechend anzuheben.

Ohne massiven Photovoltaik-Zubau droht Stromlücke
Bereits in wenigen Jahren droht eine „Stromlücke“ infolge des geplanten Atom- und Kohleausstiegs und eines wachsenden Strombedarfs infolge einer stärkeren Elektrifizierung des Mobilitäts- und Wärmesektors, warnen Marktforscher. Nur wenn die Photovoltaik bereits ab 2020 deutlich stärker ausgebaut und von ausreichend Speicherkapazitäten flankiert wird, werden Versorgungssicherheit und Klimaschutz gleichermaßen gewährleistet. Dies geht aus ersten Ergebnissen einer Studie des Markt- und Wirtschaftsforschungsunternehmens EuPD Research hervor. Im Bereich Erneuerbarer Energien steht mit Ausnahme der Photovoltaik keine Technologie zur Verfügung, die kurzfristig in größerer Menge zugebaut werden kann. Hürden langjähriger Genehmigungs- und Netzanschlussverfahren wie im Windbereich bestehen für Solaranlagen in der Regel nicht.

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Wachsender Strombedarf

Bonner Marktforscher warnen vor einer Strom-Erzeugungslücke als Folge des Atom- und Kohleausstiegs, eines wachsenden Strombedarfs durch mehr E-Autos und eines zu geringen Zubaus Erneuerbarer Energien. Mit der Abschaltung der letzten aktiven Atomkraftwerke und dem beschlossenen Kohleausstieg muss bereits mittelfristig die Hälfte der heutigen Erzeugungskapazitäten im Strommarkt ersetzt werden. Ein massiver Rückgang in der Stromerzeugung wird nach Berechnungen der Gutachter auf einen wachsenden Strombedarf in Deutschland treffen. Trotz einer Steigerung der Energieeffizienz werde dieser in Folge einer zunehmenden Elektrifizierung des Mobilitäts- und Wärmesektors sowie des Einsatzes von Wasserstoff bzw. synthetischem Gas im Rahmen von Power-to-X-Lösungen deutlich anziehen.

Photovoltaik und Solarthermie
Mit dem stetigen Ausbau der Photovoltaik steigt auch die weltweite Solarstromproduktion an. Im Jahr 2018 wurden weltweit etwa 600 Milliarden Kilowattstunden (kWh) aus Photovoltaik erzeugt. Das ist eine Verdreifachung gegenüber dem Jahr 2014 (190 Milliarden kWh). Das berichtet solarbranche.de.

„Die Entwicklung des internationalen Solarthermiemarktes verläuft allerdings mit einer geringeren Dynamik als im Photovoltaik-Sektor und hat zuletzt sogar etwas nachgelassen“, erläutert das Branchenportal für die Solarenergie. In den Industrienationen hänge der Solarthermiemarkt stark vom Ölpreis und den Installationsunternehmen ab. „In Phasen niedriger Ölpreise ist das Interesse, in eine Solarthermieanlage zu investieren, geringer als bei hohen Ölpreisen. Des Weiteren verfügen die Energiehandwerker über einen großen Einfluss im Hinblick auf die Investitionsentscheidung ihrer Kunden.“ Der wichtigste Solarthermiemarkt ist – laut solarbranche.de – China, gefolgt von Deutschland, der Türkei und Indien.

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Ambitionierte Ziele

Deutschland forciert den Ausbau der Sonnenenergie – ambitionierte Ziele verfolgen auch Staaten, die viele nicht unbedingt im Blick haben. So hat sich beispielsweise Marokko hohe Ziele gesteckt. Ein wichtiger Teil der Strategie ist der Solarthermiekomplex Noor Ouarzazate im Atlasgebirge. 580 MW Strom sollen hier jährlich produziert werden.

Das nordafrikanische Land möchte bis Ende 2020 den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamt-Strommix auf 42 Prozent und bis 2030 auf 52 Prozent erhöhen. Auf über 35 Prozent beläuft sich momentan die Produktion aus erneuerbaren Energien. Dass die angestrebten Ziele Marokkos erreichbar sind, ist wahrscheinlich: Weitere Solar- und Windprojekte befinden sich in den Startlöchern.

Um mit einem Vorurteil aufzuräumen: Das Solarventil gibt es aus Sicht eines Ventilherstellers nicht. Ein breites Spektrum von Ventilen, Rohrleitungskomponenten sowie Mess- und Regeltechnik wird eingesetzt, weil die Prozesse, Prozessmedien sowie die Versorgungs- und Entsorgungssysteme zahlreich sind.

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