Werden bei starkem Wind oder viel Sonnenschein eine große Menge erneuerbarer oder anderer dezentral erzeugter Energien in das Mittelspannungsnetz eingespeist, können Kurzschlüsse auftreten, die die Stromversorgung gefährden. Supraleitende Netztechnologien ermöglichen auch unter diesen Bedingungen einen zuverlässigen Netzbetrieb, erläutert Siemens. Das Unternehmen installiert einen supraleitenden Kurzschluss-Strombegrenzer (Superconducting Fault Current Limiter, SFCL) vom sogenannten resistiven Typ bei den Stadtwerken Augsburg, der dieses Problem lösen soll. Diese Information geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung von Siemens und den Stadtwerken Augsburg hervor. Die Entwicklungsarbeiten und die Installation im Mittelspannungsnetz der Stadtwerke Augsburg sollen bis Ende 2015 abgeschlossen sein. Anschließend soll der supraleitende Kurzschluss-Strombegrenzer in einem Feldtest überprüft werden. Das Projekt mit dem Kürzel „ASSiST“ wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie im Rahmen des Programms „BayINVENT – Innovative Energietechnologien und Energieeffizienz“ gefördert.
Supraleitende Kurzschluss-Strombegrenzer können in elektrischen Übertragungs- und Verteilnetzen auftretende Kurzschlussströme sehr schnell, effektiv, selbsttätig und damit eigensicher begrenzen, schildert Siemens. Damit sei auch unter schwierigen Bedingungen ein zuverlässiger Netzbetrieb möglich, heißt es. Zudem sollen sie nach einer kurzen Rückkühlzeit ohne weitere Maßnahmen wieder einsatzbereit sein.