Pipeline Rostock-Schwedt ertüchtigt

Deutschland bereitet sich darauf vor, von Öl- und Gaslieferungen aus Russland unabhängig zu werden. Dafür sind einschneidende Veränderungen im Pipelinesystem des Landes notwendig, die auch die Schwedter Raffinerie PCK betreffen. Um den Betrieb der Raffinerie weiterhin sicherzustellen – vor dem Hintergrund, dass für die Druschba-Pipeline keine Nutzung mehr vorgesehen ist – wurde die Belieferung aus anderen Quellen vorbereitet.

Verschiedene Maßnahmen sind notwendig, um die Verfügbarkeit und die Kapazität der Pipeline zu erhöhen. Ein Ansatz ist es, den Strömungswiderstand in der Pipeline abzusenken und dadurch das Transportvolumen um ca. zehn Prozent anzuheben. Und hier kommen auch die Techniker der Bardenhagen-Niederlassung in Schwedt/Oder zum Einsatz: Zwei Bardenhagen-Techniker nahmen in Zusammenarbeit mit der PCK-Inspektion 2 Anbohrungen DN50 PN100 in die Bestandsleitung 419 x 14,3 mm im laufenden Betrieb bei einem Druck von rund 45 bar vor, damit in Vorbereitung auf die Kapazitätserweiterung Dosierstellen für den Fließverbesserer an der Leitung angebracht werden können. Vorab wurden die beiden für die Anbohrung aufgeschweißten Fittings jeweils über das Anbohrequipment einer Druckprobe und Dichtheitsprobe mit 70 bar unterzogen.

Die beiden Anbohrungen waren innerhalb von zwei Tagen an den beiden Standorten beendet und die entstanden Ausbohrronden mit einem Durchmesser von 44 Millimeter wurden geborgen, damit keine Fremdteile ins System gelangen, die unter Umständen Schäden an den Pumpen verursachen könnten. Die beiden neuen Dosierstellen sind nun einsatzbereit und werden zur Stabilisierung der Versorgungssituation ihren Beitrag leisten.

Parallel dazu erfolgte eine Revision an den Pumpstationen, wo auch die entsprechenden Rückschlagklappen, Flammendurchschlagsicherungen und Sicherheitsventile seitens der Bardenhagen Maschinenbau Oder GmbH (BMO) gewartet und repariert wurden.

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Michael Vehreschild
Michael betreut die Armaturen Welt als Redakteur. Als ausgebildeter Journalist beschäftigt er sich bereits seit vielen Jahren mit der Industrie und ihren Herausforderungen. Er weiß um die Themen, die die Armaturenbranche beschäftigt, und durchleuchtet sie in seinen Hintergrundberichten und Interviews.