Die Produktion der deutschen Papierindustrie ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen, bilanziert der Verband Deutscher Papierfabriken (VDP). Die Branche hat knapp 22,7 Millionen Tonnen Papier, Karton und Pappe hergestellt, 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr. „Die Entwicklung der einzelnen Sortengruppen verlief jedoch weiter sehr unterschiedlich“, erklärte der VDP-Präsident Winfried Schaur.

Leichtes Plus bei Verpackungen

Mit einem leichten Plus von 1,6 Prozent setzten Verpackungspapiere und -karton ihren Wachstumskurs fort. Sie machen mittlerweile 53 Prozent des Produktionsvolumens aus. Die grafischen Papiere verzeichneten mit einem Minus von 5,2 Prozent einen weiteren Rückgang, der laut VDP auf die Stilllegung oder den Umbau von Anlagen auf andere Sorten zurückzuführen ist. Der Anteil von Druck- und Schreibpapieren liegt jetzt bei 34 Prozent. Hygienepapiere (-0,5 Prozent) blieben in der Produktion weitgehend stabil. Technische und Spezialpapiere, die eine Vielzahl von Produkten umfassen, wiesen ein Minus von 1,8 Prozent auf. Ihr Anteil an der Produktion liegt bei 7 bzw. 6 Prozent.

VDP


Umsatzplus von 5,4 Prozent

Der Umsatz der Branche stieg um 5,4 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. „Dies ist sowohl auf die anhaltend gute Konjunktur im Verpackungsmarkt als auch auf die – insbesondere wegen dramatisch gestiegener Zellstoffpreise erforderlichen – Preisanpassungen bei den grafischen Papieren zurückzuführen“, so der VDP. Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Zellstoff- und Papierindustrie wuchs um rund 1 Prozent auf 40.550.

Mit Sorge beobachtet die Branche die gegenwärtige Entwicklung in der Energie- und Klimapolitik. Die Papierindustrie wolle – wie auch alle anderen energieintensiven Branchen – Teil der Lösung sein. Die Versorgungssicherheit und die internationale Wettbewerbsfähigkeit dürften jedoch nicht gefährdet werden, erklärt der VDP. Der Beitrag regenerativer Quellen zur Energieversorgung sei nach wie vor hochvolatil. Der Ausstieg aus Kernenergie und Kohle müsse daher mit Bedacht erfolgen. Die zu erwartenden Strompreissteigerungen für die Industrie müssen kompensiert werden.

VDP,UPM


Widerstandsfähige Armaturen

Eine Vielfalt von Ventilen werden bei den zahlreichen Produktionsetappen und unterschiedlichen Medien eingesetzt. In der Papier- und Zellstoffproduktion werden beispielsweise Kugelventile, Kugelsegmentventile und metallisch dichtende Klappen bei den Regelarmaturen sowie Plattenschieber, Klappen und Kugelhähne bei manuellen und automatischen Auf-/Zu-Armaturen verwendet.

Für die Papier- und Pulpbranche muss die Armaturenbranche widerstandsfähige und leckagefreie Produkte liefern. Denn bei den unterschiedlichen Prozessen sind verschiedene Flüssigkeiten zu regulieren und zu dosieren – und das vor dem Hintergrund, dass sie schlimmstenfalls Mensch und Umwelt gefährden könnten. Auf drohende Leckagen und zum Beispiel Verletzungen der Haut hat sich die Armaturenbranche aber eingestellt. Geeignete Armaturen vermögen nicht nur Arbeitsunfälle zu verhindern, sondern auch Schäden an der Umwelt und an den Anlagen.

Entwicklung der Energiekosten

Ein weiteres Augenmerk legt die Papier- und Zellstoffindustrie auf die Energieeffizienz der Anlagenteile, die kontinuierlich zu verbessern ist. Die Branche zählt zu den fünftgrößten industriellen Energieverbrauchern Deutschlands. Daher beobachten die Branche und ihre Zulieferer aufmerksam die Entwicklung der Energiekosten.

VDP. UPM, Winfried Schaur

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