Mit der Anbindung des abfallgefeuerten Heizkraftwerks (HKW) auf der Friesenheimer Insel an das Fernwärmenetz schlägt das Mannheimer Energieunternehmen MVV ein neues Kapitel der Fernwärmeversorgung in Mannheim und der Region auf. Insgesamt investiert das Unternehmen rund 100 Millionen Euro in die nachhaltige Ressourcennutzung am Standort. Im Auftrag der MVV hat der Mannheimer Industriedienstleister Bilfinger mit dem Bau der Wärmezentrale auf dem Gelände des Heizkraftwerks begonnen.
Diese Wärmezentrale soll eine wichtige technische Komponente der künftigen Fernwärmelieferung aus dem HKW sein. Dort wird die Restwärme des heißen Dampfes aus dem Kessel, der zuvor Turbinen zur Stromerzeugung angetrieben hat, ins Fernwärmenetz eingespeist. Die thermische Leistung der Wärmezentrale liegt bei 95 Megawatt. Mit dem Bau der Anbindung kann das Heizkraftwerk auf der Friesenheimer Insel künftig rund ein Drittel des Mannheimer Wärmebedarfs abdecken, heißt es in einer Pressemitteilung von Bilfinger. Gleichzeitig erzeugt die in der Wärmezentrale installierte Turbine mit einer Leistung von 5,4 Megawatt elektrische Energie für mehr als 12.000 Haushalte.
Das Geschäftsfeld Bilfinger Engineering & Technologies ist verantwortlich für die schlüsselfertige Errichtung der Wärmezentrale mit einem Auftragsvolumen von rund 20 Millionen Euro. Zum Lieferumfang der Gesamtanlage gehören das Engineering, die Bauleistungen und Inbetriebnahme der Maschinen- und Anlagentechnik sowie der Elektro- und Leittechnik.
Über das Mannheimer Fernwärmenetz werden außerdem die Nachbarstädte Heidelberg, Schwetzingen und Speyer mit der umweltfreundlichen Fernwärme versorgt. Mehr als 60 Prozent aller Haushalte in Mannheim sind an das 567 Kilometer lange Netz angebunden. Die Fernwärmeanbindung der Friesenheimer Insel soll Ende 2019 in Betrieb gehen.