Für die angekündigte Milliardenfusion von Linde mit dem amerikanischen Industriegasekonzern Praxair hat der Münchener Konzern sein formelles Umtauschangebot für die eigenen Anteilseigner vorgelegt. Wie das Fachmagazin „Produktion“ unter Berufung auf Dow Jones Newswires berichtet, haben sie nun bis zum 24. Oktober Zeit, ihre Aktien in Anteile an der neuen Holding Linde plc zu tauschen. Für jede zum Umtausch eingereichte Aktie der Linde AG erhalten Aktionäre 1,54 Aktien der Linde plc, wie der DAX-Konzern demnach mitteilte. Die nach irischem Recht gegründete Holding bekommt einen Doppelsitz – handelsrechtlich liegt er in der irischen Hauptstadt Dublin, steuerrechtlich in der südenglischen Stadt Guildford, wo auch die Hauptverwaltung ansässig sein wird. Anfang Juni hatten beide Seiten den Fusionsvertrag unterzeichnet. Aus dem Zusammenschluss entsteht das weltgrößte Branchenunternehmen mit 27 Milliarden Euro Umsatz, 66 Milliarden Euro Börsenwert und weltweit 80.000 Mitarbeitern. Es überrundet damit den derzeitigen Spitzenreiter Air Liquide. Die Fusion ist nicht unumstritten. Besonders die Gewerkschaften sehen das Vorhaben kritisch. Die IG Metall fürchtet, dass bis zu 10.000 Arbeitsplätze bei Linde verloren gehen könnten. Auch dass die Holding ihren Sitz nicht mehr in Deutschland haben wird und der fusionierte Konzern aus den USA heraus gesteuert werden soll, kritisiert die Gewerkschaft.