Einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltigem Fliegen möchte bp in seiner Raffinerie in Lingen unternehmen: Hier produziert die Raffinerie nun nachhaltigen Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, kurz: SAF) aus gebrauchtem Speiseöl im sogenannten „Co-Processing“-Verfahren. Die bp-Anlage in Lingen ist die erste industrielle Produktionsstätte in Deutschland, die dieses Verfahren für die SAF-Herstellung auf Basis von Biomasse von Abfällen und Reststoffen anwendet.
Für den Start der SAF-Produktion hat bp am Standort Lingen eine neue Entladestelle gebaut, einen Tank zur Lagerung der biogenen Rohstoffe aufgerüstet und diesen mit der zuvor aufwändig gewarteten Hydrocracker-Anlage verbunden.
„Biomassebasierten Flugkraftstoffen kommt eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung des Luftverkehrs zu. Denn im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin bewirkt SAF eine signifikante CO2-Reduktion über den gesamten Lebenszyklus des Kraftstoffes. Zudem können ihn Fluggesellschaften ohne technischen Umbau sofort einsetzen“, sagt Arno Appel, Vorstandsmitglied der BP Europa SE und Leiter der Raffinerie in Lingen.
Bei dem in Lingen angewendeten Verfahren wird das gebrauchte Speiseöl gemeinsam mit Rohöl in den vorhandenen Anlagen verarbeitet, was man als „Co-Processing“ bezeichnet. Das Endprodukt (SAF) hat die gleichen Eigenschaften wie herkömmliches Kerosin. Dank entsprechender Normung ist es auch international für den Flugverkehr mit 5 Prozent biogenem Anteil ohne Abstriche bei Leistung und Sicherheit zugelassen.
Perspektivisch möchte das Unternehmen weltweit einen Marktanteil von 20 Prozent SAF erreichen, denn das Potenzial der ‚Co-Processing‘-Technologie ist groß – sowohl für den Luft – als auch für den Straßenverkehr.