E-MetO: Wasserstoff für die Energiewende

In Klärwerken mit selbsterzeugtem Energieüberschuss gibt es alles, was zur Herstellung von Wasserstoff sowie dessen Umwandlung zu Methan notwendig ist: Wasser, erneuerbaren Strom und CO₂. Ob und wie sich eine solche Sektorkoppelung in der Energiewende effizient in der Praxis umsetzen lässt, wird im Forschungsprojekt E-MetO im Berliner Klärwerk Schönerlinde untersucht.

E-MetO („Elektrolyse mit Nutzung von Brauchwasser als Schnittstelle zur biologischen Methanisierung und Ozonierung“) wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der „anwendungsorientierten nichtnuklearen Forschungsförderung im 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung“ für die Bereiche Sektorkoppelung und Wasserstofftechnologien mit ca. 3,2 Millionen Euro gefördert. Im Projekt forscht ein Konsortium.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Verwendung von behandeltem Abwasser in einer Wasserelektrolyse sowie der anschließenden Speicherung des Wasserstoffs in Form von Methan. Dies wird über eine biologische Methanisierung des Wasserstoffs unter Nutzung von CO₂ aus dem Faulgas erreicht. Darüber hinaus wird die Speicherung und Nutzung des Nebenprodukts Sauerstoff in der Ozonung, einer Verfahrensstufe bei der weitergehenden Abwasserreinigung zur gezielten Spurenstoffentfernung und Desinfektion, betrachtet.

Hierzu werden am Berliner Klärwerk Schönerlinde zwei Pilotanlagen – eine Elektrolyseuranlage und ein Reaktor für die biologische Methanisierung von Wasserstoff und CO₂ – errichtet und der sichere Betrieb unter Realbedingungen erprobt. Eine durch Realdaten gestützte, begleitende Simulation sichert die optimale Auslegung der Anlagen ab und liefert Erkenntnisse für eine mögliche großtechnische Umsetzung, deren Ergebnis die Einspeisung von Biomethan oder Wasserstoff in das öffentliche Gasnetz sein kann.

Den benötigten Strom für die zusätzlichen Anlagen liefert das Klärwerk, das mit seinen drei 2 MW-Windenergieanlagen sowie der energetischen Nutzung des Klärschlamms bilanztechnisch bereits heute mehr regenerativen Strom produziert, als es selbst verbraucht.

 

 

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