Coronavirus: „Stresstest für die Wirtschaft“

Die Hannover Messe wird vom April in den Juli verschoben, auch die wire & Tube findet zu einem anderen Termin statt – der Corona-Virus hat ganz offensichtliche Folgen für die Wirtschaft. Die Konsequenzen sind, genauer besehen, natürlich viel weitreichender.
„Die Auswirkungen des Virus sind in der globalen Wirtschaft und der exportorientierten deutschen Industrie deutlich zu registrieren“, betont etwa der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Joachim Lang mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen beim Corona-Virus. Auch der VDMA Fachverband Armaturen sieht zahlreiche Störfaktoren, die derzeit den Welthandel bremsen. In diesem Zusammenhang verweist der VDMA in einer Pressemitteilung zur konjunkturellen Entwicklung auch auf die „noch nicht absehbaren“ Auswirkungen des Coronavirus.

„Stark eingeschränkt“
„Die Corona-Epidemie ist ein Stresstest für die Wirtschaft, den einige Lieferketten mit starkem China-Fokus derzeit nicht bestehen. Die Auswirkungen des Virus sind in der globalen Wirtschaft und der exportorientierten deutschen Industrie deutlich zu registrieren“, erklärt Lang. Die mehr als 5.000 deutschen Unternehmen in China seien derzeit in Beschaffung, Produktion und Absatz stark eingeschränkt.
Unternehmen mit Produktion in China oder dem Bezug von Vorprodukten aus China sind betroffen und müssen laufend die Risiken für Beschaffung und Absatz bewerten. Lang: „Unsere Unternehmen arbeiten unter Hochdruck daran, Abhängigkeiten von einzelnen Unternehmen zu reduzieren und Konzentrationsrisiken zu minimieren.“

„Aktivitäten behindert“
Trotz der Stützungsmaßnahmen Pekings werde laut BDI die wirtschaftliche Aktivität durch teils widersprüchliche Sicherheitsmaßnahmen der Behörden behindert. „Viele deutsche Unternehmen haben vor Ort Taskforces gebildet, die eine regelmäßige aktuelle Bestandsaufnahme der Lieferkette vornehmen und prüfen, wie das Anlaufen der Produktion voranschreitet.“
China sei Deutschlands größter Handelspartner weltweit. Auf die Volkswirtschaft entfielen zuletzt rund 8,5 Prozent des gesamten deutschen Außenhandels. „Die Unsicherheit über die Auswirkungen des Virus ist groß. Der Konjunktur drohen spürbare negative Effekte.“

Koordiniertes Vorgehen
Die deutsche Industrie fordert ein koordiniertes wirtschaftspolitisches Vorgehen der Bundesregierung. Neben dem Gesundheitsschutz müsse die Politik ab sofort auch das wirtschaftliche Krisenmanagement in den Fokus nehmen. „Die Bundesregierung muss jetzt rasch die vom Bundeswirtschaftsministerium angekündigten wirtschaftspolitischen Impulse für eine Belebung des Wachstums anschieben“, fordert Lang.
Foto: Pixabay
Vorheriger ArtikelLebedeff erhielt OnCon Icon Award
Nächster ArtikelAUMA präsentiert neue Master Station