Der Jahresauftakt 2018 ist für die chemisch-pharmazeutische Industrie erfolgreich verlaufen. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht hervor, den der Verband der Chemischen Industrie (VCI) veröffentlicht hat. Deutschlands drittgrößte Branche konnte demnach im ersten Quartal an die positive Entwicklung des Vorjahres anknüpfen. Sowohl die Produktion als auch die Preise legten noch einmal zu. Die Nachfrage nach Chemikalien in der deutschen Industrie war weiterhin groß. Noch besser entwickelten sich die Exporte. Insbesondere in Europa, dem wichtigsten Auslandsmarkt der Branche, liefen die Geschäfte gut. Trotzdem sehen die Chemieunternehmen den weiteren Konjunkturverlauf nicht mehr ganz so optimistisch wie zum Jahreswechsel. Der Grund sind politische Unsicherheiten mit potenziell großer Tragweite wie etwa globale Handelskonflikte, der unklare Ausgang der Brexit-Verhandlungen oder die Krisenherde im Nahen Osten.
VCI-Präsident Kurt Bock sagt zur Lage der chemisch-pharmazeutischen Industrie: „Bei unseren Unternehmen überwiegt nach wie vor die Zuversicht, dass sich der Aufwärtstrend im Chemiegeschäft in diesem Jahr fortsetzen wird. Allerdings haben die konjunkturellen Risiken zugenommen. Dennoch rechnet aktuell niemand in der Branche mit einem Rückschlag.“
Der VCI geht davon aus, dass die deutsche Chemieproduktion 2018 um 3,5 Prozent steigen wird. Bei anziehenden Preisen (+1,0 Prozent) wird sich der Branchenumsatz voraussichtlich um 4,5 Prozent auf rund 204 Milliarden Euro erhöhen.
Die Chemieproduktion konnte im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorquartal um 1,6 Prozent zulegen. Im Vorjahresvergleich stellten die Unternehmen 6,7 Prozent mehr Chemieerzeugnisse her.
Die Chemikalienpreise sind von Januar bis März 2018 erneut gestiegen. Im Vergleich zum Vorquartal verteuerten sich Chemieprodukte um 0,9 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum beträgt der Anstieg 1,4 Prozent.
Größere Produktionsmengen und höhere Preise führten bei den Chemieunternehmen im ersten Quartal zu hohen Umsätzen. Während die Erlöse im Vergleich zum starken Vorquartal konstant bei 51,1 Milliarden Euro blieben, wurde das Vorjahresquartal mit 5,7 Prozent deutlich übertroffen.
Wegen der guten Wirtschaftslage haben die Chemieunternehmen im ersten Quartal 2018 mehr Mitarbeiter eingestellt. Die Branche hat aktuell 455.000 Beschäftigte. Das sind 0,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Bild: Die Chemieindustrie ist gut ins Jahr gestartet. Foto: pixabay