Armaturen-Hersteller kämpfen gegen Auftragsminus

Die deutschen Hersteller von Industriearmaturen starten verhalten ins neue Jahr. Auftragseingänge und Umsätze sind weiterhin rückläufig; für 2010 wird allerdings mit einer Stabilisierung des Marktes gerechnet. Im Jahr 2009 mussten die deutschen Hersteller von Industriearmaturen ein nominales Umsatzminus von neun Prozent hinnehmen. Damit verstärkte sich der negative Trend des ersten Halbjahres 2009 (minus fünf Prozent). „Die schwachen Auftragseingänge der Vormonate deuteten diese Entwicklung bereits an“, erklärte VDMA-Fachverbandsgeschäftsführer Armaturen, Wolfgang Burchard. Im Inland sank der Umsatz um 13 Prozent, während der Auslandsumsatz im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent zurückging. Umsatzeinbußen verzeichneten daher alle Produktgruppen. Besonders betroffen waren die Hersteller von Regelarmaturen: Im Vergleich zum Vorjahr sank der Gesamtumsatz um 13 Prozent. Ein negatives Umsatzniveau verzeichneten auch die Hersteller von Sicherheits- und Überwachungsarmaturen (minus neun Prozent) sowie von Absperrarmaturen (minus sieben Prozent). Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die Ausfuhren von Industriearmaturen in den ersten elf Monaten des Jahres 2009 um 5,5 Prozent auf rund 2,4 Mrd. Euro. Die Exporte in die wichtigsten Absatzländer gingen zum Teil deutlich zurück. Besonders stark betroffen war Russland, das noch in 2008 ein Absatzplus von 43 Prozent verzeichnen konnte, in 2009 allerdings einen Nachfragerückgang von minus 40 Prozent zu verkraften hatte. Der chinesische Markt, insbesondere die Sektoren Kraftwerkstechnik und Petrochemie, bleibt für die deutschen Industriearmaturenhersteller auch 2010 einer der wichtigsten Absatzmärkte außerhalb Europas. Die deutschen Lieferungen nach China stiegen um 17 Prozent auf 318 Mio. Euro. Die USA belegt mit 130 Mio. Euro (plus sechs Prozent) Platz zwei, Frankreich mit 128 Mio. Euro (minus 13 Prozent) Platz drei. Der Fachverband Armaturen erwartet für 2010 eine Stabilisierung der Märkte auf niedrigem Niveau mit einer leicht positiven Tendenz im Jahresverlauf. Die Investitionstätigkeit wird aber erst ab 2011 wieder nennenswert zulegen. Die Marktaussichten werden besonders im Bereich der Kraftwerkstechnik als positiv eingeschätzt. In den Sektoren der chemischen Industrie sowie der Öl- und Gasgewinnung bleiben die Aussichten weitgehend stabil. Nur im Schiffsbau wird weiterhin mit einem Nachfragerückgang gerechnet. Hoffnungsträger für stetiges Absatzwachstum bleiben nach wie vor China, der Nahe und Mittlere Osten, Lateinamerika sowie Südostasien.
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