Der Mann, der seine Träume lebt

Ob beruflich oder privat – Christian Hartmann ist ein Glückspilz. Die Arbeit bereitet dem Mitgeschäftsführer von Hartmann Valves „viel Spaß“ und seine familiäre Situation ist „so, wie ich es mir immer erträumt habe“. Pläne für das Unternehmen, das er gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Martin und Werner Hartmann führt, hat er dennoch viele.

Ein Beitrag von Michael Vehreschild.

Als zweitältester von fünf Kindern wurde Christian Hartmann in Celle geboren und wuchs in Ehlershausen auf. Nach seinem Abitur begann er ein Maschinenbau-Studium an der Leibnitz Universität Hannover – und zeigte bereits früh Unternehmergeist. Neben seinem Studium machte sich der 40-Jährige mit Flüssiggas-Tankstellen selbstständig und eröffnete eine Autowerkstatt, in der er unter anderem auch Flüssiggas-Anlagen in Autos verbaute. „Zudem half ich in der Konstruktion der Firma meines Vaters, bei Hartmann Valves“, erzählt Christian Hartmann. Noch während seines Studiums übernahm er die Leitung im Einkauf bei Hartmann. „In dieser Funktion agierte ich etwa fünf Jahre, bis meine Mutter sich 2018 aus der Geschäftsführung zurückzog und meine zwei Brüder und ich die Leitung übernahmen. Seitdem führen wir unser Familienunternehmen in der dritten Generation.“

Christian Hartmann Foto: Hartmann Valves

Schrauben und entwickeln

Als Geschäftsführer ist Christian Hartmann für die Abteilungsbereiche Personal, Buchhaltung, Einkauf, Schweißerei, Konstruktion sowie Forschung und Entwicklung verantwortlich. „Besonders gerne kümmere ich mich um die technischen Bereiche. Schon früh habe ich angefangen, mit meinem Vater an Dingen zu schrauben und so meine Leidenschaft entdeckt, Neues zu entwickeln.“ Deswegen zählen die Standardisierung und die Entwicklung von funktionalen Teilen zu den Tätigkeiten, „denen ich am liebsten den ganzen Tag nachgehen würde“.

Aber was macht einen erfolgreichen Geschäftsführer aus? Aus Sicht des 40-Jährigen ist es wichtig, immer authentisch zu sein, sich um seine Mitarbeitenden zu kümmern und am Ende Spaß an der Arbeit zu haben. „Nur, wenn man seinem Instinkt folgt und eigene Ideen mitbringt, kann man ein Unternehmen erfolgreich und langfristig führen.“ Aber aus vergangenen Erfahrungen hat Christian Hartmann zum Beispiel gelernt, Entscheidungen nicht überstürzt zu treffen. „Und vor allem habe ich gelernt, dass man manche Dinge nicht vorhersehen und beeinflussen kann und auch diese Auslöser für Misserfolg sein können“.

Schwierig abzuschalten

Die Arbeitsbelastung fällt Christian Hartmann leicht. „Was mir dagegen eher schwerfällt, ist das Abschalten. Das liegt daran, dass ich rund um die Uhr über Projekte und Problemlösungen grübele, manchmal auch zum Leidwesen meiner Familie.“ Nicht selten ziehen sich Themen sogar bis tief in die Nacht.

Kein Wunder, denn die Armaturen-Branche erlebt er als spannend. Etwa wegen deren Komplexität. „Die meisten Menschen sehen in unseren Kugelhähnen nur einfache Hähne, die auf- und zugedreht werden können – dabei lernen selbst wir als Experten noch jeden Tag etwas Neues dazu.“ Die Folge: Vor zwei Jahren wurde aus der operativen Konstruktion heraus eine separate Forschungs- und Entwicklungsabteilung gegründet. „Ich würde gerne noch mehr Personal in diese Abteilung einbringen, da wir es zeitlich gar nicht schaffen, allen Ideen nachzugehen.“

Es wird nie langweilig

Beruflich wünscht sich Christian Hartmann, weiterhin gemeinsam mit seinen Brüdern das Familienunternehmen erfolgreich zu führen. Ein lang gehegter Wunsch ist es auch, die beiden Standorte an einem Ort zu vereinen. Das sei nicht nur aus logistischer Sicht sinnvoll, auch die Kommunikation zwischen den Mitarbeitenden würde davon profitieren. Außerdem strebt er eine stetige Weiterentwicklung an, beispielsweise in Form von weiteren Produkten mit Alleinstellungsmerkmal. „Auch ein bisschen mehr Ruhe im Geschäft wäre nicht schlecht – nach langen, anhaltenden Krisen- und Pandemiezeiten wünschen wir uns alle wieder Phasen, in denen es ein bisschen ruhiger abläuft. Das wird aber wahrscheinlich ein Wunsch bleiben.“

Auch privat ist Christian Hartmann mit seiner familiären Situation sehr zufrieden, „denn es ist eigentlich so, wie ich es mir immer erträumt habe“. Manchmal hätte er aber gerne mehr Zeit für die Familie – gerade jetzt, wo die Kinder noch klein sind. Christian Hartmann lebt in einer Patchwork-Familie, zu der seine Frau, ihre Tochter Zoe und ihre gemeinsamen drei Kindern Paul, Ava und Mats gehören. „Unsere neun Monate alten Zwillinge Ava und Mats halten uns dabei ganz schön auf Trab – es wird also nie langweilig bei uns.“ Und das ist aus seiner Sicht auch gut so.

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Michael Vehreschild
Michael betreut die Armaturen Welt als Redakteur. Als ausgebildeter Journalist beschäftigt er sich bereits seit vielen Jahren mit der Industrie und ihren Herausforderungen. Er weiß um die Themen, die die Armaturenbranche beschäftigt, und durchleuchtet sie in seinen Hintergrundberichten und Interviews.