VDMA: „Liquidität ist überlebenswichtig“

Im Februar verfehlten die Auftragseingänge im deutschen Maschinenbau ihr Vorjahresniveau real um 4 Prozent. Während die Bestellungen der inländischen Kunden um 6 Prozent sanken, lagen die Auslandsorders um 3 Prozent unter ihrem Vorjahresniveau. „Das ist die Ruhe vor dem Sturm“, sagt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. „Das wirkliche Ausmaß der Folgen der Corona-Pandemie im Maschinenbau wird sich erst in den Auftragszahlen für März und den nachfolgenden Monaten zeigen.“
VDMA begrüßt Maßnahmenpaket der Regierung
Der VDMA unterstützt daher das große Maßnahmenpaket der Bundesregierung und erkennt die Bemühungen der Finanzinstitute an, die bereitgestellten Gelder rasch auch an den Mittelstand durchzuleiten. „Wir appellieren an alle Banken, dass sie ihre Ressourcen noch mehr bündeln, um die Industrie mit Liquidität in der Krise zu versorgen. Das Geld muss rasch fließen, um die Krise abfedern zu können. Davon hängt auch ab, dass wir nach der Pandemie einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung zum Wohle des Landes schaffen“, betont VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Auch von der Politik erwarten die Maschinenbauer, dass die Weichen entsprechend gestellt werden, um nach der Pandemie mit voller Kraft durchstarten zu können. „Das von Wirtschaftsminister Peter Altmaier angekündigte Fitnessprogramm sollte so schnell wie möglich vorgelegt werden, damit die Betriebe Klarheit erhalten“, fordert Brodtmann.
Noch teilweise kompensiert
Im Februar konnte eine steigende Nachfrage aus den Euro-Partnerländern (plus 5 Prozent) den Auftragsrückgang aus den Nicht-Euroländern (minus 7 Prozent) noch teilweise kompensieren. „Dieser Rückgang der Bestellungen aus den Nicht-Euro-Ländern ist vermutlich ein erstes Anzeichen des Ausbruchs der Corona-Krise in China“, erläuterte Wiechers. „In den März-Zahlen werden wir die Folgen der Ausbreitung des Virus deutlich sehen. Immerhin meldeten uns 84 Prozent der VDMA-Mitglieder in einer Umfrage von Ende März gravierende bis merkliche Auftragseinbußen.“
Im Drei-Monats-Zeitraum Dezember 2019 bis Februar 2020 wurden insgesamt 1 Prozent weniger Aufträge verbucht. Die Bestellungen aus dem Inland blieben im Vergleich zur Vorjahresperiode stabil, das Ausland verbuchte ein Minus von 2 Prozent. Aus den Euro-Ländern kamen 3 Prozent weniger Orders, aus dem Nicht-Euro-Raum waren es 2 Prozent weniger Bestellungen.
Im Drei-Monats-Zeitraum Dezember 2019 bis Februar 2020 wurden insgesamt 1 Prozent weniger Aufträge verbucht.
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