AUMA liefert SIL-zertifizierte Stellantriebe als Teil eines Sicherheitssystems für Rauchgaswäscher einer Verbrennungsanlage der BASF in Ludwigshafen. Die Rauchgase dürfen eine definierte Temperatur nicht überschreiten, um eine Beschädigung der Rauchgaswäscher aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) zu verhindern.
Die BASF hat daher an den Rauchgaswäschern ein Sicherheitssystem gegen Überhitzung etabliert, das als Gesamtsystem SIL 3 erfüllt. In diesem System werden drei elektrisch betätigte Rauchgasklappen mit AUMA Stellantrieben eingesetzt. Eine der Rauchgasklappen ist vor dem Rauchgaswäscher installiert und schließt bei Übertemperatur, so dass keine weiteren Rauchgase in den Rauchgaswäscher gelangen. Die anderen beiden öffnen einen Notkamin, durch den die nachströmenden Rauchgase abgeführt werden. Sie sind in Reihe angeordnet und werden in 2oo2 („two out of two“) Konfiguration betrieben, das heißt, die Stellantriebe müssen beide öffnen, um den Weg durch den Notkamin freizugeben. Dies soll ein unbeabsichtigtes Entweichen von Rauchgasen verhindern, erklärt AUMA.
An den Rauchgasklappen werden TÜV-zertifizierte AUMA Stellantriebe eingesetzt, die für sicherheitsbezogene Systeme bis SIL 2 bzw. SIL 3 geeignet sind (SIL 3 bei redundantem Systemaufbau). Aufgrund der erforderlichen hohen Drehmomente kommen Kombinationen aus Stellantrieben SA und Getrieben GS zum Einsatz, jeweils in Verbindung mit einer integrierten Stellantriebs-Steuerung AC .2 in Ausführung SIL.
Stromversorgung gesichert
Eine Sicherheits-SPS steuert die Antriebe über ihren separaten ESD (Emergency Shutdown) Eingang. Der dem Rauchgaswäscher vorgeschaltete Antrieb wird in der Sicherheitsfunktion ‚Sicheres Schließen‘ betrieben, die beiden Antriebe am Notkamin in der Sicherheitsfunktion ‚Sicheres Öffnen‘. Über eine USV ist die Stromversorgung der Stellantriebe auch bei Stromausfall gesichert.
Den hohen SIL erreichen die Stellantriebe dank des SIL-Moduls in der Steuerung AC .2 SIL. Diese Platine stellt sicher, dass bei einem Notfall der Normalbetrieb unterbrochen und die Sicherheitsfunktion ausgeführt wird. Um jederzeit die Verfügbarkeit zu gewährleisten, wird einmal pro Monat ein Partial Stroke Test (PVST) an jedem Antrieb durchgeführt.