Beschwerden über Gerüche in der Außenluft gehören zu einer häufig geäußerten Kritik, vor allem bei Anlagen, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohnbebauung befinden, weiß der VDI Verein Deutscher Ingenieure. Der neue Richtlinienentwurf VDI 3883 Blatt 4 soll bei der systematischen Erfassung und Bearbeitung von Geruchsbeschwerden helfen. Das Vorgehen ist dabei unterteilt in die Schritte Erfassung der Beschwerde, Ermittlung von Ursachen, Bewertung und Maßnahmen.
Gründe für Nachbarschaftsbeschwerden wegen Geruch seien häufig das Zusammenwachsen von Wohnbebauung mit gewerblich und landwirtschaftlich genutzten Gebieten, eine veränderte Emissions- und Immissionssituation sowie eine zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung, schildert der VDI. Die Bearbeitung von Geruchsbeschwerden durch die zuständigen Behörden ist häufig mit einem erheblichen Personal- und Zeitaufwand verbunden. Daher sei es laut VDI sinnvoll, Beschwerden systematisch aufzuzeichnen und zu bearbeiten. Der neue Richtlinienentwurf VDI 3883 Blatt 4 soll hier Hilfestellung geben. Es werden die Grundlagen, Anwendungsbeispiele und Arbeitshilfen wie Formulare dargestellt.
Hauptanwender der Richtlinie sind die für den Immissionsschutz zuständigen Überwachungs-, Genehmigungs- und Fachbehörden. Die Richtlinie könne für alle Geruchsbeschwerden angewendet werden, unabhängig, ob es sich um genehmigungsbedürftige oder nicht genehmigungsbedürftige Anlagen handele, heißt es. Herausgeber der VDI 3883 Blatt 4 „Wirkung und Bewertung von Gerüchen; Vorgehen bei der Bearbeitung von Nachbarschaftsbeschwerden wegen Geruch“ ist die Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN.