Mit dem Spatenstich der Kooperationspartner Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Fraunhofer-Gesellschaft hat die „Karlsruher Forschungsfabrik“ ihren baulichen Anfang genommen. In der 15-Millionen-Anlage auf dem Campus Ost des KIT sollen ab Ende 2020 neue Produktionstechnologien mithilfe modernster Digitalisierungsmethoden „deutlich schneller als bisher geplant, getestet und in die Industrie überführt werden“, erklären die beiden Kooperationspartner. Auf einer Fläche von 4.500 Quadratmetern werden rund 70 Wissenschaftler tätig sein. Darüber hinaus bietet das Projekt 50 Arbeitsplätze für Kooperationspartner aus der Industrie.
Das Projekt soll einen wichtigen Beitrag zu der jüngst beschlossenen „Strategie Künstliche Intelligenz“ der Bundesregierung leisten und gilt als bedeutsam für die Innovationskraft des Standorts Deutschland. Gefördert wird das Projekt „Karlsruher Forschungsfabrik“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg sowie durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Ziel der Karlsruher Forschungsfabrik ist es, Vorsprünge bei neuen, herausfordernden Fertigungsverfahren systematisch zu erarbeiten und auszubauen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen lernen, wie man bereits sehr früh – das heißt, wenn die für ein neues Produkt erforderlichen Fertigungsprozesse noch nicht vollständig verstanden und beherrscht werden – qualitativ hochwertige Produkte herstellen kann. Mithilfe modernster Mess-, Sensor- und Rege-lungstechnik wollen sie Methoden entwickeln, die geeignet sind, neue Produktionstechnologien schnell in sichere und profitable industrielle Fertigungsprozesse umzusetzen. Hierbei kann die Produktion schon sehr früh anlaufen, weil intelligente Prozessregelungen dafür sorgen, dass trotz der noch unreifen Fertigungstechnologien erste, qualitativ einwandfreie Produktexemplare hergestellt werden.
Dr. Olaf Sauer, Prof. Jürgen Beyerer, Prof. Holger Hanselka, Prof. Jürgen Fleischer, Prof. Frank Henning beim Spatenstich.
Unreife Produktionsprozesse in neuer Geschwindigkeit serienreif machen – das ist das Programm der im Bau befindlichen Karlsruher Forschungsfabrik.